Grundlegendes zu Atemtraining und Nervensystemregulation
Atemtraining ist ein systematischer Ansatz zur nachhaltigen Neuprogrammierung Deiner Atemmuster.
Anders als isolierte Atemübungen, die meist nur kurzfristig wirken, zielt mein Atemtraining auf eine tiefgreifende Veränderung Deiner unbewussten Atemmuster ab – jener Muster, die 24 Stunden am Tag, auch im Schlaf, aktiv sind.
Wir arbeiten mit präzisen Techniken, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Atemphysiologie, CO₂-Regulation und vagalen Stimulation basieren.
Unser autonomes Nervensystem steuert alle lebenswichtigen Funktionen – von Herzschlag und Verdauung bis zu Immunfunktion und Hormonhaushalt. Bei vielen Menschen ist dieses System durch chronischen Stress, Traumata oder moderne Lebensweise dauerhaft überaktiviert (sympathischer "Kampf-oder-Flucht-Modus") oder unteraktiviert (parasympathischer "Erstarrungsmodus").
Nervensystemregulation bedeutet, wieder Zugang zur natürlichen Balance dieses Systems zu finden – der Fähigkeit, zwischen Aktivierung und Erholung flexibel zu wechseln.
Diese Regulation ist fundamental für Gesundheit, emotionale Balance und Leistungsfähigkeit.
Atemtraining ist für nahezu alle Menschen geeignet, die ihre Gesundheit, Leistungsfähigkeit oder emotionale Balance verbessern möchten.
Besonders wirksam ist es bei Stress, Erschöpfung, Schlafstörungen, Atembeschwerden (wie Asthma), Angstzuständen, chronischen Schmerzen und Verdauungsproblemen.
Auch für Schwangere, Sportler und Menschen in Hochleistungsberufen bietet es wertvolle Werkzeuge. Kontraindikationen gibt es wenige – in der Erstanamnese klären wir, ob in Deinem spezifischen Fall besondere Anpassungen nötig sind.
Mein Ansatz verbindet fundiertes medizinisches Wissen aus meiner Arbeit als Krankenpfleger mit dem systemischen Denken meiner Programmiererfahrung und spezialisierten Ausbildungen in verschiedenen Atemmethoden.
Diese einzigartige Kombination ermöglicht mir, sehr präzise und individualisiert zu arbeiten.
Ich kombiniere Elemente aus Buteyko, Wim Hof und vagaler Atemarbeit mit Liebscher & Bracht Übungen und verstehe die komplexen Wechselwirkungen zwischen Atmung, Körper, Nervensystem und Psyche.
Statt einer One-Size-Fits-All-Lösung passe ich die Techniken genau an Deine individuelle Situation an.
Praktische Fragen zu den Sessions
Nein, Du benötigst keine speziellen Voraussetzungen – nur die Bereitschaft, Dich auf den Prozess einzulassen und regelmäßig zu üben.
Du musst nicht "gut" in Entspannung sein oder bereits Erfahrung mit Atemtechniken haben.
Tatsächlich arbeite ich oft mit Menschen, die anfangs Schwierigkeiten haben, ihre Atmung zu spüren oder zu beeinflussen.
Genau diese Verbindung bauen wir gemeinsam auf.
Die Erstanamnese beginnt mit einem ausführlichen Gespräch zu Deiner Geschichte, Deinen Herausforderungen und Zielen.
Anschließend analysiere ich deine Atemmechanik anhand einer “Atemmassage”.
Wir experimentieren mit ersten einfachen Techniken, um Deine Reaktionen zu erfassen.
Am Ende erhältst Du erste personalisierte Übungen für Zuhause und einen Ausblick auf den weiteren Prozess.
Folgesessions beginnen mit einer Reflektion Deiner Erfahrungen mit den Übungen, gefolgt von vertiefenden Techniken und Anpassungen.
Die Sessions finden in einem ruhigen, störungsfreien Raum statt und umfassen sowohl Gesprächselemente als auch praktische Übungen im Liegen, Sitzen oder Stehen.
Viele meiner Angebote sind sowohl in Präsenz als auch online verfügbar. Die Erfahrung zeigt, dass Atemtraining auch online sehr effektiv sein kann.
Für die Online-Arbeit nutze ich eine sichere Videokonferenzplattform und sende Dir vorab Materialien zu, damit wir optimal arbeiten können.
Bestimmte Interventionen wie die Liebscher & Bracht Schmerztherapie und Atemmassagen sind naturgemäß nur in Präsenz möglich.
Auch werde ich aus Sicherheitsgründen keine aktivierenden Atemübungen online anbieten.
In der Erstanamnese besprechen wir, welches Format für Deine spezifische Situation am besten geeignet ist.
Für nachhaltigen Erfolg empfehle ich, täglich 10-20 Minuten für spezifische Übungen einzuplanen, plus die Integration kleiner Techniken in Deinen Alltag (die oft nur wenige Minuten in Anspruch nehmen).
Die Regelmäßigkeit ist dabei wichtiger als die Dauer – 10 Minuten täglich sind wirksamer als eine Stunde einmal pro Woche.
Grundsätzlich gilt aber: je mehr Zeit du investieren kannst, desto eher wirst du spürbare Verbesserungen erleben können.
In jedem Fall entwickeln wir gemeinsam einen realistischen Plan, der zu Deinem Alltag passt.
Die ersten subjektiven Veränderungen – wie verbesserte Entspannungsfähigkeit oder tieferer Schlaf – bemerken viele Klienten bereits nach 1-2 Wochen regelmäßiger Praxis.
Für tiefgreifende, stabile Veränderungen bei chronischen Beschwerden ist typischerweise ein Zeitraum von 8-12 Wochen nötig, da wir neurologische Muster neu programmieren.
'Bei komplexen Beschwerdebildern kann der Prozess länger dauern, wobei wir kontinuierlich Fortschritte beobachten und den Ansatz anpassen.
Wichtig zu verstehen: Die Veränderung verläuft selten linear, sondern oft in Wellen mit Fortschritten, Plateaus und gelegentlichen Herausforderungen.
Spezifische Beschwerden und Anwendungsbereiche
Atemtraining und Nervensystemregulation können bei einer Vielzahl von Beschwerden unterstützend wirken, da sie grundlegende physiologische Prozesse optimieren.
Besonders gute Erfahrungen gibt es bei funktionellen Störungen wie Reizdarmsyndrom, nicht-organischen Schlafstörungen, Spannungskopfschmerzen, Erschöpfungszuständen, Angstsymptomen und Asthma.
Bei organischen Erkrankungen kann Atemtraining komplementär zur medizinischen Behandlung die Lebensqualität verbessern und Symptome lindern.
In der Erstanamnese besprechen wir Deine spezifische Situation und ich gebe Dir eine ehrliche Einschätzung, was realistisch zu erwarten ist.
Nein, Atemtraining ist in der Regel gut mit medikamentöser Therapie vereinbar und kann diese sinnvoll ergänzen.
Mein Hintergrund als Krankenpfleger ermöglicht mir, potenzielle Wechselwirkungen zu verstehen.
Wichtig: Atemtraining ersetzt keine medizinisch notwendigen Medikamente.
Bei bestimmten Medikamenten, besonders solchen, die die Atemregulation beeinflussen (z.B. Betablocker, bestimmte Psychopharmaka), passen wir die Techniken entsprechend an.
Bitte informiere mich über alle Medikamente, die Du einnimmst, damit wir optimal und sicher arbeiten können und sprich gerne auch vorab mit deinem Arzt.
Ja, für Kinder ab etwa 8 Jahren kann angepasstes Atemtraining sehr wertvoll sein, besonders bei Asthma, Angstsymptomen oder Konzentrationsschwierigkeiten.
Die Arbeit mit Kindern gestalte ich spielerischer und altersgerecht, oft unter Einbeziehung der Eltern.
Wichtig zu verstehen ist aber auch, dass Kinder unbewusst Verhaltensweisen der erwachsenen Bezugspersonen übernehmen können - deshalb macht es auch hier Sinn, dass sich die Eltern darin üben, ihre Atemmuster zu verbessern.
Für Athleten bietet Atemtraining mehrere leistungsrelevante Vorteile: Optimierung der Sauerstoffverwertung und CO₂-Toleranz, verbesserte Atemeffizienz unter Belastung, schnellere Regeneration zwischen Trainingseinheiten, bessere Stressregulation in Wettkampfsituationen und optimierte Schlafqualität.
Wir arbeiten mit sportartspezifischen Protokollen, die auf Deine Trainingsperiodisierung und individuellen Herausforderungen abgestimmt sind.
Besonders wertvoll: Die Fähigkeit, durch präzise Ateminterventionen schnell zwischen sympathischer Aktivierung (für maximale Leistung) und parasympathischer Regeneration (für optimale Erholung) zu wechseln.
Zweifeln und Vertrauen
Diese Skepsis ist absolut verständlich, besonders wenn Du bereits einen langen Weg hinter Dir hast.
Was das Atemtraining von vielen anderen Ansätzen unterscheidet: Es setzt an einem fundamentalen physiologischen Prozess an, der direkten Einfluss auf Dein autonomes Nervensystem hat – dem System, das praktisch alle Körperfunktionen steuert.
Zudem vermittle ich Dir keine passiven "Behandlungen", sondern befähige Dich zu aktiver Selbstregulation.
ie Wirksamkeit ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt, besonders bei Angststörungen, Asthma, Schlafstörungen und Stressfolgen.
Ich lade Dich ein, es mit dem Grundlagen-Paket zu versuchen, um selbst zu erleben, ob dieser Ansatz für Dich funktioniert.
Überhaupt nicht – tatsächlich ist dies ein sehr häufiger Ausgangspunkt.
Viele Menschen haben anfangs eine eingeschränkte Wahrnehmung ihrer Atmung oder Schwierigkeiten, sie bewusst zu beeinflussen.
Genau diese Verbindung bauen wir Schritt für Schritt auf, beginnend mit sehr einfachen, konkreten Übungen.
Die gute Nachricht: diese Fähigkeit kann jeder Mensch entwickeln, unabhängig vom Ausgangspunkt.
ft sind es gerade die Menschen mit anfänglichen Schwierigkeiten, die die größten Fortschritte erleben.
Absolut! Tatsächlich arbeite ich oft mit Menschen, die sich selbst als "unentspannt", "kopfgesteuert" oder "immer unter Strom" beschreiben.
Atemtraining ist keine Entspannungsmethode im klassischen Sinne und erfordert keine besondere "Begabung" für Meditation.
Wir arbeiten mit konkreten, präzisen Techniken, die unabhängig von Deinem Naturell funktionieren.
Viele meiner analytisch denkenden Klienten (wie Führungskräfte, Wissenschaftler oder IT-Experten) schätzen gerade den systematischen, nachvollziehbaren Ansatz meiner Arbeit.
Die Preise für die verschiedenen Programme findest Du in der Übersicht.
Mir ist wichtig, dass Atemtraining für Menschen verschiedener finanzieller Möglichkeiten zugänglich ist, daher biete ich unterschiedliche Formate an – von kostengünstigen Gruppenangeboten bis zu intensiven Einzelprogrammen.
In besonderen Härtefällen sind auch individuelle Lösungen möglich – sprich mich gerne an.